„Lasse die Medizin im Schrank stehen, wenn Du Deinen Patienten auch mit Nahrung heilen kannst.“ Hippokrates
Achtung:
Eine ausgewogene Ernährung ist zwar wichtig für den Körper, jedoch funktioniert jeder Stoffwechsel unterschiedlich. Je nach emotionaler Verfassung (unterbewusster Dauerstress durch emotionale Traumata), reagiert der Darm, unser Großteil des körperlichen Immunsystems, bei jedem Klienten anders.
Es gibt zu jeder Ernährungsform belegte Studien, jedoch sind so ziemlich alle dieser Studien abseits von der emotionalen Verfassung der Probanden gemacht worden. Das Wort „Stress“ wird zwar erwähnt, aber nicht weiter aufgeschlüsselt. Dieser sogenannte Stress besteht aus weit mehr als nur einer Emotion.
Meiner Meinung nach beginnt eine gesunde und ausgewogene Ernährung dann, wenn sie intuitiv und auf Deine Bedürfnisse eingeht. Bei GELENK-L(I)EBE geht es mir darum, weg vom „einschränken um sich nicht mehr einschränken zu müssen“, hin zu vollkommener Freiheit.
Trotzdem empfehle ich für die Anfangsphase, bis die unterbewussten emotionalen Blockaden, die für Rheuma verantwortlich sind, gelöst sind, eine größtenteils antientzündliche Ernährung, sowie die entsprechenden Nahrungsergänzungsmittel. Hier findest Du meine persönlichen Empfehlungen.
Ernährung bei Rheuma
Rheuma gilt in der Schulmedizin als unheilbar. Jahrelang bestand mein Alltag aus Medikamenten, Arztbesuchen, Schmerzen und ewigem auf der Bank sitzen im Sportunterricht. Polyarthritis, oder auch Kinderrheuma hieß die Diagnose, als ich grade einmal 12 Jahre jung war. Meine Kindheit war mit einem Schlag vorbei. Diese Autoimmunerkrankung sollte sich laut den Ärzten nach der Pubertät mit großer Wahrscheinlichkeit verwachsen. Meine Hoffnung war also groß, dass dieses Leiden maximal nur ein paar Jahre anhält. Mit 18 Jahren verließ ich dann die Kinderklinik, aber nur weil es leider immer noch nicht zu Ende war. Nachdem ich alle Basistherapeutika durch hatte und selbst die Biologicals nicht mehr gegen Rheuma gewirkt haben und ich sogar begann leicht depressiv zu werden, beschloss ich die Sache selbst in die Hand zu nehmen und bin final bei Paleo gelandet.
Hier geht es zu meiner Geschichte.
Ernährung ist die Religion der Moderne
Heutzutage ist Ernährung nicht nur Ernährung, sie stellt viel mehr die Religion des modernen Zeitalters dar. Lange nicht hat sich die Menschheit so sehr mit Ernährung auseinander gesetzt wie heute. Ich finde es schön zu beobachten, dass wir Menschen scheinbar immer achtsamer werden und viele Dinge hinterfragen, anstatt sie einfach nur hinzunehmen. Gewiss haben all diese Ernährungsformen auf gewisse Art und Weise ihre Berechtigung, ich möchte im Folgenden nichts und niemanden für seine Ernährungsweise verurteilen. Ich berichte hier anhand meiner Erfahrungen und der wissenschaftlichen Texte, die mir zum Thema Paleo-Lifestyle vorliegen.
Was Ernährungsumstellungen angeht bin ich kein Neuling, im Vorfeld habe ich schon mehrere davon ausprobiert. Sie haben mir auch ganz gut geholfen, doch keine hatte diese hohe Effektivität auf die Gesundung meines Körpers, wie Paleo. Während meiner Ausbildung zum
zertifizierten Paleo Coach habe ich viel mit wissenschaftlichen Studien und Texten über den Paleo-Lifestyle gearbeitet, die mich dann in meinem Handeln nochmal bestätigt haben.
Paleo ist nicht nur Ernährung, Paleo ist ein Lifestyle
Wer denkt, dass Paleo eine reine Ernährungsumstellung ist, liegt falsch. Think, move, feel and eat Paleo: Der Lifestyle orientiert sich an unserem tiefsten Ursprung und fördert unsere evolutionsbedingten Urinstinkte. Durch die immer mehr werdenden Apps und andere fortschrittliche Technologien haben wir verlernt auf unseren Biorhythmus und unsere Intuition zu hören. Wir schauen lieber ins Navi anstatt uns eigenständig zu orientieren, morgens wartet unser komplettes Essen schon im Kühlschrank auf uns und es ist oft so natürlich wie Dein Nagellack im Badezimmer.
An jeder Ecke steht ein Kiosk oder ein Automat
Durch das Überangebot an Nahrung und ihrer ständigen Verfügbarkeit zu jeder Jahreszeit, sind wir zusätzlich dazu verführt Dinge zu essen, die unserem Körper schaden. Wir wissen gar nicht mehr wie sich Hunger richtig anfühlt, selbst Kinder sind bereits übergewichtig. Wir essen mehr Kohlenhydrate als wir tatsächlich verbrauchen, da die meisten unserer Jobs hauptsächlich aus Sitzen besteht. Grundsätzlich hat unsere Gesellschaft einen chronischen Bewegungsmangel und leidet unter immer mehr „Unverträglichkeiten“, entwickelt immer mehr Zivilisationskrankheiten wie z.B. Rheuma und Depressionen und hat auch verlent sich selbst zu lieben und nimmt daher viel zu viel Glucose aufgrund von emotionalem Frust zu sich.
Der moderne Steinzeitmensch: Wie kann das funktionieren?
Ich möchte nicht behaupten, dass unsere Welt heute schlechter geworden ist. Sie ist nur anders. Ich persönlich liebe natürlich auch die meisten unserer Fortschritte und bin sehr dankbar dafür. Allerdings haben uns viele dieser Erneuerungen, evolutionstechnisch zurück geworfen. „Lebende Organismen gedeihen am besten in dem Milieu und mit der Ernährung, an die sie evolutionär angepasst sind.“ ¹, ist die Aussage von Loren Cordain, bekanntester Vertreter des Paleo-Lifestyles aus den USA.
Unser Körper kann heutzutage nicht mehr zu 100 % der Funktion nachkommen, für die er ursprünglich ausgelegt ist: Viel Bewegung, sprich „jagen“, stressfrei zu sein, gesund und balanciert zu leben. Bzw. ich korrigiere mich: Er könnte, wenn er denn wollte und wüsste, wie gut das für ihn wäre. 😉
Die Epoche der Altsteinzeit umfasste einen Zeitraum von knapp 2,4 Mio. Jahren, alle weiteren Zeitalter bis heute betragen insgesamt nur rund 15.000 Jahre, nach der Annahme der Wissenschaft also zu kurz für die nötige Anpassung des Körpers an neue Nahrungsmittel. Erst in der Jungsteinzeit begann die Menschheit mit Viehzucht, anstatt jagen zu gehen. Die Aufnahme von Milch- und Getreideprodukten in unsere Nahrung liegt auch noch nicht weit zurück (Getreide in Europa etwa 10.000 Jahre und Milch 7.500 Jahre). Nach Aussagen bzw. Erkenntnissen der Paläopathologie waren unsere altsteinzeitlichen Vorfahren größer und gesünder als die Menschen der darauf folgenden Epochen. Da im Retrospekt die Blutwerte dieser Menschen nicht mehr nachzuvollziehen sind und Knochenfunde nur bedingte Rückschlüsse über den Zustand der ebenfalls nicht mehr erhaltenen inneren Organe schließen lassen können, orientiert man sich an ähnlich lebenden Völkern von heute. Die daraus resultierenden Studienergebnisse besagen, dass diese Nomadenvölker auch im Alter nicht an typischen Zivilisationskrankheiten litten.² Doch warum war die Lebenserwartung der Völker der Steinzeit so verhältnismäßig niedrig? Die Säuglingssterberate war sehr groß, es herrschte insgesamt viel Gewalt und es mangelte an der grundsätzlichen medizinischen Versorgung durch z.B. Antibiotikum.
Wir haben heute das große Glück als Steinzeitmensch der Moderne zu beginnen und das Maximum an Wohlbefinden und Gesundheit aus unseren Körpern herauszuholen.
Dass Ernährung auch als Medizin fungieren kann, ist nicht erst seit gestern bekannt. „Du bist was Du isst“, ist keineswegs ein einfach dahin gesagter Satz.
Indem Du problematische Nahrung meidest, Deine Lebensweise änderst und an Deiner Liebe zu Dir arbeitest, beseitigst Du die wesentlichen Einflussfaktoren des Rheumas oder anderer Autoimmunerkrankungen. Endlich hat Dein Immunsystem die Chance sich zu regenerieren und nicht mehr komplett überlastet zu werden und kann so endlich Entzündungen eigenständig regulieren. Die richtigen Lebensmittel begünstigen außerdem dem Aufbau einer normalen Mikroflora in Deinem Darm, sowie eine Regulierung Deiner Hormone. Dein Körper wird endlich mit den Nährstoffen versorgt, die Dein Körper benötigt um sich selbst nicht mehr anzugreifen und beschädigtes Zellgewebe anfängt zu reparieren anstatt es zu zerstören. Sprich Proteine, Kohlenhydrate und Fette, um einen ausbalancierten und geregelten Stoffwechsel aufrecht zu erhalten und um Hormone, wichtige Proteine und Signalmolekühle zu produzieren um eben dieses Gewebe wieder aufzubauen. Nicht zu vergessen sind die Antioxidantien, fett- und wasserlösliche Vitamine sowie Mineralstoffe, die antientzündlich wirken.
Es geht aber nicht nur darum das Gewebe zu heilen, sondern auch darum die natürliche Darmbarrierefunktion wiederherzustellen um das höchste Maß der Nährstoffaufnahme Deines Körpers bzw. Darms sicherzustellen. Je höher die Nährstoffdichte Deiner Lebensmittel, je ausreichender Dein Schlaf, je weniger Stress Du hast, je mehr Du Dich selbst liebst und je mehr die Essensregeln von Paleo eingehalten werden, umso wirksamer und positiver wirkt sich der Paleo-Lifestyle auf Deine Gesundheit aus.
Diese Lebensmittelgruppen fördern Deinen Heilungsprozess
- Fleisch von Tieren aus Weidenhaltung
- Fisch (je kälter das Gewässer umso gesicherter die Qualität)
- Gemüse
- Obst
- Nüsse
- gesunde Fette wie z.B. Kokos-, Lein- und Olivenöl
Generell gilt es Vollwertkost zu essen und vollständig naturbelassene Lebensmittel zu sich zu nehmen.
Je höher die Qualität und höher die Vielfalt, umso besser die Wirkung.
Du hast Lust mehr über Rheuma und Autoimmunerkrankungen zu erfahren? Komme auch in
meine kostenlose Facebookgruppe. Dort machen wir einmal pro Woche eine tolle Coachingübung zusammen und tauschen uns aus. Außerdem biete ich ein ganzheitliches Retreat für Rheumatiker bzw. Autoimmunerkrankungen an, die sich für das Thema Selbstheilung bzw. alternative Heilmethoden interessieren.
Hier geht es zum Retreat
¹
Loren Cordain u. a.: Realigning our 21st Century Diet and Lifestyle with our Hunter-gatherer Genetic Identity, in: Directions in Psychiatry, Vol. 25, 2005
²
Loren Cordain u. a.: Biological and Clinical Potential of an Paleolithic Diet, in: Journal of Nutritional & Environmental Medicine, Sept. 2003
Thanks, great article.