Ein Interview mit Stefan Pütz: Wie man mit minimalem Aufwand maximale Resultate erzielt

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Der Erfahrungsschatz eines Therapeuten

Eine Hörerin wollte etwas zum Thema Rheuma und Sport erfahren. Dafür unterhalte ich mich mit meinem ehemaligen Physiotherapeuten und ehemaligen manuellen Therapeuten Stefan Pütz. Stefan ist seit 20 Jahren Physiotherapeut und besitzt seit 15 Jahren eine eigene Praxis. Ihn motiviert an Menschen die Individualität und dass es trotzdem eine Art roten Faden bei allen gibt. Nach seinem Verständnis heißt gesund sein, glücklich zu sein. Wenn man sich glücklich fühlt, ist das Immunsystem gestärkt und bietet eine gute Basis für die Heilung des Körpers.

Umgang mit Entzündungen

Wenn wir Entzündungen haben, müssen wir überlegen wie wir mit Entzündungen umgehen können. Die Entzündung kann schließlich den Knorpel zerstören. Stefan erlebe oft das Menschen mit rheumatischen Erkrankungen nicht selten übergewichtig seien. Ein Übergewicht gehe schließlich schon ohne Erkrankung auf die Gelenke. Der Körper kann besser regenerieren, wenn er im Mangel ist. Die ganzen Botenstoffe im menschlichen Körper funktionieren besser im Mangel.
In der Fülle nimmt sich der Körper schlechte Kohlenhydrate und Zucker, wie soll er dann heilen?
Wir müssen das System runterfahren, dann kann der Körper heilen.

Gerade mit Rheuma ist Sport wichtig

Zum Thema Sport ist es logisch, dass Übergewicht eine zusätzliche Belastung für unsere Gelenke darstellt. Das Gelenk funktioniert über Stoß und Druck. Bekommt es auf Dauer zu viel geht es kaputt.
Bei Übergewicht kann man dann erstmal lieber gehen als laufen. Wenn keine Entzündungsphase besteht, kann man mit einem kleinen Lauf Plan im Intervall Takt starten. Das Laufen sollte in dem Tempo stattfinden in dem du es kannst. Langsam verändert der Körper so den Stoffwechsel. Grundsätzlich sollte man das Training langsam ausweiten. Nach zwölf Wochen macht der Körper eine Veränderung durch, wenn man dranbleibt. Es geht immer darum den Stoffwechsel zu verändern. Wenn man nicht joggen gehen kann, ist das Radfahren super. Es kommt auch drauf an welche Gelenke betroffen sind. Dann ist vielleicht manchmal das Gehen die bessere Variante. Man sollte eine Bewegungsvariante finden, welche man mindestens 15 Minuten durchhalten kann. Es geht darum langsam in die Aktivität zu kommen und dann die Grenzen auszubalancieren.

Der Teufelskreislauf eines chronisch Kranken

Menschen mit chronischen Prozessen haben oft einen hohen Anspruch an sich und zwingen sich Dinge durchzuziehen. Dadurch fördern sie wieder den Entzündungsprozess.

Wertschätzung geht mit Wohlbefinden einher

Neue Forschungen belegen, dass sich das Wohlbefinden steigert, wenn man sich selbst wertschätzt. Alltägliches lässt sich beispielsweise bewusst zelebrieren. Wenn man es sich schön macht, dann fällt es leichter alles anzunehmen, auch wenn man mal nicht so kann, wie man es gerne hätte. Generell sei es zwar gut, hohe Ansprüche an sich zu haben. Die Frage ist nur wie man mit Fehlern umgeht, also wenn man die Ansprüche nicht erreicht.

Fehler sind wichtige Erfahrungen

Fehler zu begehen sind aber eigentlich wichtige Prozess zwischen Menschen, damit wir in Beziehung treten. Mal ist man der Richter und mal der Täter. Damit wechselt täglich die Position. Diese Anschauung führt zu Gelassenheit im Denken.

Querdenken belebt den Geist

Man könnte Stefan als out oft the box Denker oder als Querdenker bezeichnen. Ein: „das geht doch nicht“ akzeptiert er erst, nachdem er es selbst erlebt und gespürt hat. Manchmal muss er dafür einen hohen Preis zahlen. Das um die Ecke denken trifft nicht immer auf Verständnis. Umgekehrt führt Routine zu Stagnation.

Kontinuität ist wichtiger als Perfektion

Inzwischen vertritt Stefan die These, dass es bei den Übungen nicht um die perfekte Ausführung geht, sondern darum, dass die Patienten sich umprogrammieren und ins Tun kommen- Kontinuität ist das Entscheidende. Kontinuität ist aber auch die schwierigste Herausforderung bei vielen. Ähnlich ist es auch beim Coaching. Da werden dann auch Übungen manchmal unter den Tisch fallen gelassen. Wenn man Erfolge haben will, muss man die größte Hürde, also den inneren Schweinehund überwinden. Dieser ist sehr wachsam und will gefüttert werden.

Was uns Stefan mit auf den Weg gibt…

Wichtig sei es ins Wahrnehmen zu kommen, zu spüren und Prozesse zu deuten.
Für ein gesundes Wohlbefinden, sei es wichtig den Mut zu haben, das zu tun was einem guttut und sich dafür nicht zu verurteilen. Um Veränderungsprozesse in der Gesellschaft bewirken zu können, sollte man zunächst am eigenen Wohlbefinden arbeiten. Sich etwas zu gönnen, nur weil man es sich wert ist, Selbstliebe, Demut und Dankbarkeit zu erlernen und Stille zu ertragen, seien wichtige Bausteine für einen Menschen. Die gewöhnlichen Bürger betäuben sich eben lieber, weil es eben einfacher ist.

Stefan’s Website: https://www.physiotherapie-puetz.de/
Stefan’s Laufplan hier zum download: Laufplan

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